Céline Ducrot
Céline Ducrot, die ihr Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig erhielt, entwickelt mit ihrer Reihe von Illustrationen “In Balance” eine ausdrucksvolle bildnerische Sprache. Mit analogen Techniken wie Airbrush und Skalpell untersucht sie den Zeitgeist rund um den Begriff Wellness. Ducrot möchte den Gegensätzen, die sich in gesellschaftlichen Trends finden, einen Ausdruck geben: «Strategien des Aus- und Durchhaltens gegenüber verschiedenen Selbstoptimierungstechniken, An- und Entspannung, Kontrolle und Loslassen, Wohlfühlen und Unbehagen». Die Wellness-Atmosphäre aus Dampf, Wasser, Schweiss und Displays wird mit Farbnebel und scharfen Kanten materialisiert.
Kannst du deinen Zugang oder Methodologie beschreiben?
In meiner Arbeit als Illustratorin versuche ich gegebene Inhalte auf Anknüpfungspunkte zu meiner eigenen Bildsprache abzutasten. An diesen Punkten versuche ich anzusetzen um möglichst die manchmal schwierige Balance zu finden zwischen dem eigenen und vorgegebenen.
Haben jüngste technologische Entwicklungen deine Arbeitsweise verändert? Wenn ja, wie würdest du diese Veränderung beschreiben?
Insofern, dass meine bevorzugten Inhalte und Bilder oft in Zusammehang mit neuen Technologien stehen. Ich fühle mich angezogen vom synthetischen, von neuen Materialitäten, vom Schein der Bildschirme um mich herum. Solche Motive dann in einer anachronistischen Technik wie Airbrush, vergrössert und in langwieriger Handarbeit auf Papier zu bringen reizt mich – die Dinge manifestieren sich und scheinen durch das Mittel der Zeichnung an Realität zu gewinnen.
Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus? Wie wirkt diese Umgebung auf deine Arbeit und Produkte?
Ich arbeite momentan in einer Ecke einer Motorradwerkstatt. Die schweren Maschinen und tausend Schrauben gefallen mir, sie üben eine erdende Funktion auf meine eigene Arbeit aus.