Dan Solbach
Dan Solbach bereist Europa als Grafikdesigner um Bücher, Plakate und visuelle Identitäten für Kunstinstitutionen zu schaffen. Seit einigen Jahren arbeitet er sowohl mit der Kunsthalle Zürich als mit dem Westfälischer Kunstverein, Münster. Seine Bücher gehören 2011, 2014 und 2016 zu den «Schönsten Schweizer Büchern». Solbach gestaltete Kataloge wie The Playground Project, herausgegeben von der Kunsthalle Zürich und JRP Ringier, Zürich, 2016, Kounellis, herausgegeben von White Cube, London, 2017 und Our Sun, von Pamela Rosenkranz, herausgegeben vom Istituto Svizzero und Mousse, Mailand, 2010. Für Produktion. Made in Germany Drei, eine Gemeinschaftsausstellung der Kestnergesellschaft, Kunstverein und Sprengel Museum, Hannover (2017), realisierte er sowohl die visuelle Identität als auch den Katalog. Weitere Kunden sind die Bundeskunsthalle, Bonn; Gavin Brown’s Enterprise, New York; Le Magasin, Grenoble und das Mumok in Wien. Seit 2014 ist er Art Director des Berliner Zeitschrift Starship Magazine.
Kannst du deinen Zugang oder Methodologie beschreiben?
Mein Zugang ist, neben der Ausbildung in Basel und meinem Interesse an Basler und Schweizer Typografie, geprägt durch das Fanzine-Projekt Used Future (2005–2010) und den Ausstellungsraum New Jerseyy (2008–2014), die ich beide mitbegründet und geführt habe.
Mit dem Fanzine waren wir immer auf der Suche nach günstigsten Produktionswegen und auch das Studium habe ich bis auf wenige Ausnahmen nur mit einem Schwarz-Weiss-Drucker bestritten. Dadurch ist für mich die Diskussion über den Inhalt und die Erarbeitung der dazu passenden Struktur wichtiger als das visuelle Gewand. Ich versuche eigentlich aktiv “Form” zu ignorieren, bzw. ist meine Arbeit zwar im Feld Schweizer Typografie anzusiedeln und mein Formgefühl stammt auch daher, aber ich arbeite immer mit den gleichen Schriften, Satzspiegeln, Schriftgrössen, typografischen Hierarchien, etc. Ich erfinde nicht für jeden Auftrag das Rad neu und sehe auch jedes Produkt als Zwischenresultat einer übergreifenden und fortwährenden Untersuchung.
Praktisch arbeite ich meist alleine und immer im direkten Kontakt mit KünstlerInnen und den Kunden. Der Entwurfsprozess ist von Beginn an transparent und der Kunde wird mit einbezogen.
Haben jüngste technologische Entwicklungen deine Arbeitsweise verändert? Wenn ja, wie würdest du diese Veränderung beschreiben?
Bedingt. Ich beschäftige mich nicht mit konkreten technologischen Entwicklungen und Tools. Vielmehr interessiert mich wie Technologie die Rezeption von Inhalten beeinflusst, wie wir Information je nach Lesegerät und Format anders wahrnehmen und was das entsprechende grafische System zu diesen Leseverhalten ist, bzw. ob ein «Ausdruck» von Form noch relevant ist.
Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus? Wie wirkt diese Umgebung auf deine Arbeit und Produkte?
Mein Studio ist momentan in einer Lagerbox eingelagert, bis ich einen neuen Ort finde. Sowieso arbeite ich oft auch zuhause, und noch öfters unterwegs. Auf meine Arbeit auswirken tut sich keine dieser Umgebungen, die Lagerbox erst recht nicht.
Was inspiriert dich? Kannst du ihr ein Ereignis beschreiben das dich kürzlich inspiriert hat?
Gucci
Gibt es Designer die für dich heute wichtig sind? Warum?
Ich habe keine Vorbilder, aber es gibt Designer, deren Arbeit ich sehr schätze, und/oder ich als Freunde nicht missen möchte, wie Fabian Harb, Nina Paim, Johannes Breyer, Eloise Harris, Sabo Day, Pascal Storz, Helmut Völter, Krispin Hée, Florian Lamm, Carla Peer, Laurenz Brunner, Julia Born, Urs Lehni, OTTOLINGER, Joy Ahoulou, Teo Schifferli, Maximage, Marietta Eugster, Nicolas Eigenheer, Paula Pfau, Katerina Trakakis, Lena Lüem, Ben Brodmann, Philip Reinartz, Megan Dieudonné, Lara Gessner.
Mit welchem Unternehmen möchtest du arbeiten?
Ich weiss nur für welche Unternehmen ich nicht arbeiten möchte.