Christian Spiess - © Swiss Design Awards Journal
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26 May 2018

Christian Spiess

Auf dem Weg hin zum Produktdesigner sammelte Christian Spiess Erfahrungen in unterschiedlichen Feldern. Er war tätig als Zimmermann, Dekorationsgestalter, arbeitete auf einer Ranch in Kanada und betreute behinderte Menschen in einer Holzwerkstatt. Die Ausbildung absolvierte Christian an der écal in Lausanne. In Paris arbeitete er während 4 Jahren als Assistent von Ronan & Erwan Bouroullec.
2013 machte er sich selbstständig um in Zusammenarbeit mit internationalen Firmen geradlinige Objekte mit intelligenten Details zu entwickeln. Dazu zählt der asymmetrischen Backstein Flex, als Teil vom Keller System, der den Architekten erlaubt das Sichtmauerwerk als Bild zu gestalten. Sein jüngster Erfolg ist jedoch TAWA, ein Bauspiel aus Holz, das er mit Naef Spiele AG entwickelt hat.

Christian Spiess - © Swiss Design Awards Journal

Kannst du/​Könnt ihr deinen/​euren Zugang oder Methodologie beschreiben?
Am Anfang einer Zusammenarbeit setze ich mich gerne mit meinem Gegenüber zusammen, um dessen Hintergrund kennen zu lernen, zu verstehen was zu ih m passt und welche Herstellungsmethoden möglich sind. Innerhalb dieses Rahmens nehme ich mir dann aber die Freiheit, alles zu hinterfragen, um einen möglichst eigenständigen Entwurf zu gestalten.

Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus? Wie wirkt diese Umgebung auf deine Arbeit und Produkte?
Ein Grossteil meines Ateliers ist einer Werkstatt gewidmet. Es ist mir wichtig, Ideen im Modell zu testen und Details eines Objekts tatsächlich zu bauen, anstatt sie nur am Computer anzusehen. Mein Atelier ist im siebeneinhalbten Stock mit Blick über die Europabrücke bei Zürich Altstetten. Ich geniesse diese Weitsicht und hoffe, dass sie sich in meiner Arbeit widerspiegelt.

Christian Spiess - © Swiss Design Awards Journal

Was inspiriert dich? Kannst du ein Ereignis beschreiben das dich kürzlich inspiriert hat?
Inspiration finde ich in den kleinen Dingen des Alltags, ich versuche mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und möglichst viel zu hinterfragen: wie ist dieses Schild fixiert, wieso ist da eine Erhöhung? Antworten auf solche Fragen öffnen meinen Horizont und oft liegt die Lösung für ein gestalterisches Problem wortwörtlich am Strassenrand. Ideen fallen aber nur selten vom Himmel. So unromantisch es auch klingt – die besten Einfälle kommen mir bei der Arbeit.

Gibt es Designer die für dich heute wichtig sind? Warum?
Da ich vier Jahre für Ronan & Erwan Bouroullec gearbeitet habe, kann ich nicht leugnen, dass sie wichtig für mich waren. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, im Speziellen im Bezug auf den Designprozess. Als Designer ist man in gewissen Momenten auf sich alleine gestellt – ein interessantes Produkt entsteht aber erst in Zusammenarbeit mit einer Firma. 

Mit welchem Unternehmen möchtest du/​möchtet ihr arbeiten?
Da gibt es noch so einige, mit der Eternit AG oder Rössler Porzellan zum Beispiel. Ich ergreife gerne neue Herausforderungen und wage mich an Objekte, die ich vorher noch nie entworfen habe. Es ist aber auch angenehm, mit einer Firma mehrere Projekte zu entwickeln, denn eine Zusammenarbeit wird mit der Zeit immer familiärer.

Christian Spiess - © Swiss Design Awards Journal

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