Mara Truog - © Swiss Design Awards Journal
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22 April 2018

Mara Truog

Alljährlich im Frühjahr schwärmen unsere Mädchen nach England heisst das Buch, das die selbständige Fotografin Mara Truog zusammen mit der Autorin Simone Müller 2017 veröffentlichte. Über vier Jahre hinweg besuchten sie elf Frauen, die vor Jahrzehnten ihre Schweizer Heimat verliessen und nach England emigrierten. Die Portraits, zusammen mit kurzen Texten in denen die Frauen ihre Geschichten darstellen, zeugen von starken, geistreichen Menschen, die ihr Schicksal in die Hand nahmen. Das Buch zeigt aber auch die Fragilität, die das Alter dem Menschen zustellt.

Das Leben im Alter hat Truog bereits in verschiedenen Facetten porträtiert: «Alter und Weiblichkeit» wurden mit der Arbeit Femmage honoriert. Faltenglück hingegen beschäftigte sich mit «Liebe und Musik im Alter», Zeiträume wiederum mit Sport und Freizeit”. Auch schwierigen Aspekten, wie körperliche Schwäche und Unabhängigkeitsverlust, widmete sich Truog. 2016 erhielt sie den ersten Platz der Swiss Press Awards in der Kategorie Portraits.

Damit ist das Thema für die Fotografin noch lange nicht abgeschlossen. Demenz als gesellschaftliche Herausforderung, geistiger und körperlicher Zerfall, der jeden einzelnen betreffen kann, will Truog nun mit ihrer einfühlsamen Art wahrnehmen. 

Mara Truog - © Swiss Design Awards Journal
Mara Truog - © Swiss Design Awards Journal

Kannst du deinen Zugang oder Methodologie beschreiben?
Ich verstehe jeden/​jede Person, die nicht gerne fotografiert wird. Vertrauen ist die Basis fürs Wohlbefinden. Dieses Vertrauen versuche ich mit dem Gegenüber aufzubauen, dann ergibt sich der Rest ganz natürlich.

Mara Truog - © Swiss Design Awards Journal
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Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus? Wie wirkt diese Umgebung auf deine Arbeit und Produkte?
Meine Arbeitsumgebung ist immer wieder eine andere. Meine Konstante ist meine Kamera, mein Blick, meine Entscheidung, was ich wie festhalte im Bild. Das Licht, die Lichtstimmung ist das wichtigste. Ich arbeite wenn möglich mit natürlichem Licht, wenn ich zusätzliches Licht wie Blitzlicht einsetze, dann versuche ich dies möglichst natürlich zu gestalten.

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Was inspiriert dich? Kannst du ein Ereignis beschreiben das dich kürzlich inspiriert hat?
Immer wieder etwas anderes, abhängig von meiner Stimmung. Mal ist es Musik hören im Fitnesscenter, ein anderes mal ein Film mit «Wong-Kar-Wei»-Licht, dann ein Spaziergang an einem mir Unbekannten Ort, der meine Sinne weckt.

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