Laurin Schaub
Mit Park zeigt Laurin Schaub neues aus seiner Werkstatt: «Eine Gruppe von Objekten aus Porzellan. Es sind Vasen und Platten, die von der gestalteten Umgebung im urbanen Raum inspiriert sind. Die Keramiken spiegeln diese Umgebung im Kleinformat im Wohnzimmer und auf den Tisch wieder.» So kommt Schaub Kunststeinböden, Asphaltstrassen und künstlichen Marmomierungen näher, indem er schwarze Splitter und Quarzsteine in das Porzellan integriert, Pigmente durch Ölfilme in die Masse sinken lässt.
Der Keramiker, mit einem Diplom in «REALisation Céramique et Polymère» der HEAD Genf, experimentiert sorgfältig auf hohem Niveau und schafft sich damit eine solide Erfahrung und einzigartige Identität. Mit seinem Arbeitsort in Bern steht er als Vorstandsmitglied der Swissceramics für ein Design, das auf die Logik der rationalisierten Arbeitsteilung zurückgeht und für eine Produktion, die hochqualitative Kleinauflagen herstellt.
Seine Produkte wurden u. a. in den Ausstellungen The Ceramic Tablescapes, Gallery NOV, Carouge und Bestform der Berner Design Stiftung gezeigt. Die in Zusammenarbeit mit Damian Fopp realisierte Relief Lamp erhielt den ersten Preis beim Concours International de la Ceramique Carouge. Seine neusten Objekte werden in der Einzelausstellung Park View bei Okro in Chur vom 27.4. – 25.5.2018 zu sehen sein.
Kannst du deinen Zugang oder Methodologie beschreiben?
Im Fokus meiner Arbeit steht das Gefäss mit seiner Geschichte. Dabei kombiniere ich aktuelle Materialästhetiken mit tradierten Techniken zu Objekten welche teils mehr dem Gebrauch, teils mehr dem Symbol zugewandt sind.
Haben jüngste technologische Entwicklungen deine Arbeitsweise verändert? Wenn ja, wie würdest du diese Veränderung beschreiben?
Neue Technologien verändern die Ästhetik von Produkten und Objekten, dadurch wird auch die Symbolik von Materialien und Techniken in einen neuen Fokus gerückt. Ich bearbeite diese sich verändernden ästhetischen Codes, obwohl ich dazu eine sehr alte Technik verwende — ich stelle die meisten Objekte auf der Töpferscheibe her.
Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus? Wie wirkt diese Umgebung auf deine Arbeit und Produkte?
Ich arbeite in einer Keramikwerkstatt. Es gibt eine Töpferscheibe, einen Brennofen, Tische und viele Regale voll mit halbfertigen Produkten und Rohstoffen. Über allem liegt eine feine Staubschicht die aus dem Arbeitsprozess entsteht. Ich trage alte Arbeitskleider und meine Hände sind fast immer nass. Regelmäßig muss ich die Tasten meines Laptops von eingetrocknetem Ton befreien. Diese Umgebung prägt natürlich meine Produkte, ich arbeite von Anfang an mit dem Endmaterial, meistens gibt es keine Modelle und Prototypen.